- Gans
- Gans Sf std. (9. Jh., ganshabuh 8. Jh.), mhd. gans, ahd. gans, mndd. gōs, gūs, mndl. gans Stammwort. Aus g. * gans- f. "Gans" (ursprünglich offenbar Konsonantstamm, später i-Stamm), auch in anord. gás, ae. gōs. Dieses aus ig. * ghans- f. "Gans" (auch ähnliche Wasservögel) in ai. haṃsá- m. "Gans, Schwan", gr. chḗn m./f. (aus * ghans), lit. žąsìs; l. ānser m. hat anlautendes h- verloren; air. géis (aus * ghansī) "Schwan". Da die Lautform Ähnlichkeit mit verschiedenen Wörtern für "gähnen usw." hat, ist die Gans wohl nach ihrem charakteristischen zischenden Verteidigungslaut benannt. - Neben diesem Wort hat es im Germanischen andere gegeben, die von einfacherem (ig.) * ghan- ausgehen. Schon bei Plinius ist l. ganta als germanischer Name der Gans genannt. Es entspricht wohl ae. ganot m., ahd. ganazzo, ganzo, mhd. ganze m. (später verdeutlicht zu Ganzer, Ganser) "Gänserich" ( * ganōt- o.ä.). Wieder anders (mit g. -d-) ae. gan(d)ra m., mndd. gante m. "Gänserich" (ne. gander, auch hd. [ dial.] Gander, Ganter, das aber auch aus * ganōt kommen kann). Die moderne Form ist Gänserich.✎ Suolahti (1909), 410-415;Röhrich 1 (1991), 503;Griepentrog (1995), 211-232;RGA 10 (1998), 431f. indogermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.